Echter Lavendel

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Echter Lavendel (Lavandula angustifolia / Lavandula officinalis)

 

Der echte Lavendel ist eine wintergrüne bis immergrüne Strauch Art aus der Gattung der Lavendel (Lavandula) die zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehört. Es handelt sich also beim Lavendel um ein Gehölz und nicht um eine Staude, dennoch findet man ihn im Handel oft bei den Stauden und auch Staudengärtnereien führen ihn standardmäßig im Sortiment. Aus praktischen Gründen wird er deshalb auch hier bei den Stauden geführt, auch wen das botanisch gesehen völlig falsch ist. Der echte Lavendel (Lavandula angustifolia) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und spielt hier eine große wirtschaftliche Rolle. Noch heute wird er großflächig zur Lavendelöl Gewinnung für Kosmetik und medizinische Zwecke angebaut. Auch als Gewürz hat er große Bedeutung und ist aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken. Der Wuchs ist zunächst aufrecht kompakt, buschig, wird aber im Alter (ohne Rückschnitt) breit ausladend und verkahlt leicht. Der Echte Lavendel ereicht hierzulande je nach Sorte eine Höhe von 30 cm bis 80 cm. Seine filzigen silbergrauen oder grünen Blätter sind länglich schmal, fast nadelartig und verleihen dem Strauch sein typisch luftig, leichtes Äußeres. Höhepunkt ist natürlich die Blüte, von Juni bis teilweise in den August hinein bilden sich die langstieligen, schmalen ährenförmigen Blütenstände in violett, blau, rosa oder weiß. Besonders an warmen Tagen verströmen sie ihren markanten Duft und locken Bienen und Schmetterlinge in den Garten. Für viele Gärtner ist der Lavendel der Inbegriff für südliches Urlaubsflair (Provence, Toskana, usw.) und man könnte meinen das er aufgrund seiner mediterranen Herkunft nicht winterhart ist. Das trifft auf viele Lavendel Arten auch zu, aber nicht auf den Echten Lavendel (Lavandula angustifolia). Da er in rauen Bergregionen zu Hause ist, kommt er gut mit den mitteleuropäischen Wintern zurecht. Von allen Lavendelarten ist der Echte Lavendel der robusteste was Winterhärte betrifft. Wer Lavendel pflanzen möchte sollte zum echten Lavendel (Lavandula angustifolia), seinen Sorten und vielleicht noch zu seiner Hybride (Kreuzung) Lavandula x intermedia greifen. Die Kultivierung gelingt eigentlich recht leicht wen man die Standort Wünsche Berücksichtigt und den regelmäßigen Rückschnitt durchführt.

Der Echte Lavendel eignet sich gut für mediterrane Gärten, exotische Gärten, Kräutergärten, Cottagegärten, Kiesgärten, Bauerngärten, Steppenpflanzungen, Wegränder, Beeteinfassungen, kleine Vorgarten- bzw. Dufthecken und als Rosenbegleiter. Kleine Sorten eignen sich gut für den Steingarten, Dachbegrünung und Trockenmauern.

Standort:

Der Echte Lavendel bevorzugt einen gut durchlässigen, kalkreichen, mageren, trockenen, steinigen Boden in warmer, vollsonniger Lage. Der Lavendel ist aber anpassungsfähig und kommt auch mit humosen oder nicht zu schweren Böden zurecht. Schatten und Staunässe wird absolut nicht vertragen. Sein volles Aroma entfaltet der Lavendel an heißen, vollsonnigen Standorten mit kargen Boden.

Pflege/Tipps:

Schwere Böden mit groben Sand oder Splitt mischen um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Die Kombination mit Rosen ist zwar optisch perfekt, aber Rosen benötigen einen gehaltvollen, nährstoffreichen Boden, deshalb sollte man etwas Abstand zum Lavendel halten und dessen Pflanzloch mit Sand abmagern. Vom Rückschnitt und der Pflanzvorbereitung einmal abgesehen, ist der Lavendel sehr pflegeleicht. Wässern und düngen entfällt. Nach der Blüte wird der Lavendel bis kurz vor das alte Holz zurück geschnitten. Die dabei anfallenden Blütenstängel nicht wegwerfen, sondern bündeln und zum Trocknen aufhängen. So konserviert man den Duft des Sommers für die kalte Jahreszeit. Wer so ein Lavendelbündel in den Wäscheschrank legt bekämpft nicht nur Motten sondern die Wäsche duftet wunderbar nach Urlaub und Sommer :-). Im späten Frühjahr wen der Strauch neu austreibt erfolgt ein zweiter stärkerer Rückschnitt um die kompakte Form zu erhalten. Wer gleich nach der Blüte stark bis ins alte Holz zurück schneidet riskiert Winterschäden. Wichtig für ein erfolgreiches Überwintern ist ein gut durchlässiger Boden. Staunässe bedeutet das aus für den Lavendel im Winter. Wen es Probleme mit der Überwinterung gibt die Standortbedingungen verbessern (Boden durchlässiger machen) und wirklich nur den Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) und seine Sorten pflanzen. Die Sorte "Hidcote Blue" gilt als sehr robust. klappt es dennoch nicht, sollte man auf Katzenminze oder Steppensalbei ausweichen die ähnliche optische Erscheinungen haben. Leider verfügen sie nicht über das tolle Lavendel Aroma. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr und Stecklinge im Sommer. Ein Schädlingsbefall ist sehr selten, aber an ungünstigen feuchten Standorten und in verregneten Sommern können Pilzkrankheiten auftreten. Befallene Triebe entfernen und entsorgen. Schneidwerkzeuge desinfizieren. Standortbedingungen verbessern und eventuell ein Fungizid einsetzen.

Ein paar schöne Sorten:

Lavandula angustifolia "Alba", Lavandula angustifolia "Aromatica Silver", Lavandula angustifolia "Dwarf Blue", Lavandula angustifolia "Edelweiß", Lavandula angustifolia "Grappenhall", Lavandula angustifolia "Goldburg", Lavandula angustifolia "Hidcote Blue", Lavandula angustifolia "Impress Purple", Lavandula angustifolia "Little Lotti", Lavandula angustifolia "Loddon Pink", Lavandula angustifolia "Miss Katherine", Lavandula angustifolia "Munstead", Lavandula angustifolia "Richard Grey", Lavandula angustifolia "Siesta", Lavandula angustifolia "Staudenhochzeit", Lavandula angustifolia "Two Seasons", Lavandula angustifolia "Vera"

 
 

Weitere Staudenporträts:
Beifuss
Currykraut
Duftsteinrich
Katzenminze
Lichtnelke / Vexiernelke (Lychnis coronaria)
Prachtscharte 
Steppensalbei (Salvia nemorosa)
Sonnenröschen
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Wüstengoldaster (Eriophyllum Lanatum)

Yucca

 

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