 Wacholder sind immergrüne
Nadelgehölze aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae), welche
überall auf der nördlichen Halbkugel vorkommen. Sie besiedeln hier die
unterschiedlichsten Lebensräume und Klimazonen. Entsprechend unterschiedlich
sind ihre äußerlichen Erscheinungsbilder. Es reicht von flach kriechenden
Arten, strauchartig wachsende Arten, Säulenförmige Arten bis zu großen
Bäumen. Auch die Nadelfärbung ist je nach Art/Sorte recht unterschiedlich.
Sie reicht von blau über gelb bis zu diversen Grüntönen. Die meisten
Wacholderarten sind zweihäusige Pflanzen (es gibt männliche und weibliche
Exemplare). Die weiblichen Pflanzen bilden Zapfenfrüchte die wie Beeren
Aussehen und bis auf eine Ausnahme giftig sind (wie auch die Nadeln).
Bei dieser Ausnahme handelt es sich um den gemeinen Wacholder (Juniperus
communis) dessen Früchte (die so genannte Wacholderbeere) als Gewürz
verwendet werden oder zum Schnapsbrennen. Als Ziergehölz sind die
verschieden Wacholderarten (von den es auch viele Sorten gibt) weit
verbreitet, denn er ist anspruchslos, pflegeleicht, absolut winterhart und
gut schnittverträglich.
Aufgrund ihrer Arten- und Sortenvielfalt gibt es für jeden Gartenstil
und -größe einen passenden Wacholder. Im Heidegarten ist der Wacholder schon
fast ein Muss. Sie können als Solitär oder auch in einer Gruppe gepflanzt werden.
Säulenförmige Exemplare können als Hecke gepflanzt werden und sind ein guter
Ersatz für die frostempfindlichen Zypressen (Cupressus Sempervirens) im
mediterranen Garten. Kriechende Exemplare sind gute Bodendecker. Aufgrund
ihrer Schnittverträglichkeit eignen sie sich sehr gut für Formgehölze, als Kübelpflanze und Bonsai.
Kleiner Sorten eignen sich gut für Grabbepflanzungen, Steingärten und
Vorgärten. Ein besonders schönes, abwechslungsreiches Bild ergeben
Pflanzungen aus verschiedenen Wacholderarten zusammen mit anderen kleineren
Nadelgehölzen.
Standort:
Ein sonniger bis halbschattiger Standort. Kommt mit jeden durchlässigen
Boden zurecht. Verträgt Trockenheit und ist sehr anspruchslos. Staunasse und
stark verdichtete Böden sind absolut ungeeignet.
Pflege/Tipps:
Ist sehr pflegeleicht und anspruchslos - muss in der Regel nicht gedüngt
werden. Ältere Exemplare sollten nicht mehr verpflanzt werden. Formgehölze
und Hecken sollten im Frühjahr geschnitten werden. Tote Äste (keine Nadeln
mehr) sollten immer entfernt werden, da sie Eingangpforte für Krankheiten
sein können. Dazu sauber am Stamm den betreffenden Ast abtrennen - keine
Stummel stehen lassen. Staunasse und verdichtete Böden meiden da sie
Pilzkrankheiten begünstigen, schwere Böden mit Sand mischen. Der Wacholder
ist Zwischenwirt für den Birnengitterost, bei leichten Befall die befallenen
Bereiche abschneiden (Schnittgut nicht auf den Kompost geben). Nicht alle
Wacholderarten/-Sorten werden davon befallen. Stark befallene Exemplare
roden. Da der Pilz Birne und Wacholder benötigt sollte man nicht beides
pflanzen (so unterbricht man die Infektionskette). Bei Kauf auf resistente
Arten/Sorten achten. Wacholder kann durch Stecklinge vermehrt werden (sie
wachsen aber sehr langsam). Bestimmte Sorten werden veredelt, da sie
schlecht eigene Wurzeln bilden.
Ein paar schöne Arten/Sorten:
Juniperus chinensis "Stricta",
Juniperus chinensis "Blue Alps" (blaue Nadeln), Juniperus communis "Meyer",
Juniperus communis "Hibernica Gold" (goldgelbe Nadeln), Juniperus
horizontalis "Prince of Wales" (kriechender Zwergstrauch), Juniperus media "Old Gold"
(gelbe Nadeln, ca. 1,5 - 2 m hoch), Juniperus media "Pfitzeriana Aurea"
(Strauch, grüngelbe Nadeln), Juniperus sabina "Tamariscifolia"
(Kissenförmiger Kleinstrauch), Juniperus sabina "Rockery Gem" (guter
Bodendecker), Juniperus scopulorum "Blue Arrow"
(Raketenwacholder - schöner Zypressenersatz 4 - 6 m hoch), Juniperus
scopulorum "Skyrocket" (Raketenwacholder), Juniperus squamata "Blue Carpet"
(Kriechwacholder, blaue Nadeln), Juniperus virginiana "Canaertii"
(säulenförmiger Kleinbaum ca. 6 - 8 m hoch
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