Tannen sind immergrüne
Nadelgehölze die recht Artenreich überall in der gemäßigten Klimazone
vorkommen. Sie haben dabei einen pyramidalen Wuchs mit ausladenden Ästen.
Viele Arten werden recht hoch (40m bis 70 m und mehr) und spielen in der
Forstwirtschaft zur Holzgewinnung oder als Weihnachtsbaum eine große Rolle.
Auch im Garten und Landschaftsbau finden die verschiedenen Tannenarten
Verwendung, meist in Parks und größeren Gärten. Aber auch für kleinere
Gärten gibt schwachwüchsige oder zwergige Sorten. Die weichen Nadeln der
Tanne sind grün, blaugrün oder blau und einige haben eine silbrige
Unterseite. Besonders schön sind die aufrechten Zapfen welche je nach Art
braun, rotbraunen oder blau. Das ist auch ein Merkmal mit den man den
Unterschied zwischen Fichte und Tanne leicht feststellen kann. Fichten haben
stechende Nadeln und hängende Zapfen, die Tannen hingegen haben relativ
weiche Nadeln und stehende Zapfen. Die Zapfen der Tanne zerfallen allmählich
und werfen dabei die einzelnen Samenschuppen zu Boden, während die Fichte
den kompletten Zapfen abwirft. Die meisten Tannenarten sind robust und
vollkommen winterhart (das variiert zwischen den einzelnen Arten), sind aber
anspruchsvoller als Fichten was den Boden betrifft.
Die meisten Tannenarten einen sich aufgrund ihrer Größe eher für Parks und
größere Hausgärten. Es gibt auch Arten wie die Koreatanne (Abies koreana)
die nicht so groß werden und auch für "normalgroße" Gärten geeignet sind. Am
besten für den heimischen Garten sind speziell gezüchtete Zwergsorten
geeignet (zum Beispiel Abies balsamea "Nana"). Diese kann man auch in
kleinere Vor- und Steingärten pflanzen. Tannen sind ideale Solitäre, wer
sehr viel Platz hat kann sie auch in einer Gruppe pflanzen. Tannen werden
gelegentlich auch als Hecke gepflanzt, davon würde ich abraten. Sie brauchen
viel Platz und als lichthungrige Pflanzen verkahlen sie oft im unteren
Bereich. Man braucht viel Geschick beim schneiden, Schnittfehler werden
nicht verziehen (treiben nicht wieder am alten Holz aus) und nach ein paar
Jahren wird die Hecke meist wieder entfernt. Die wunderschöne pyramidale
Wuchsform kommt in einer Heckenpflanzung ohnehin nicht zur Geltung und es
gibt weitaus bessere Heckenpflanzen als die Tanne.
Standort:
Ein möglichst heller sonniger, maximal halbschattiger Standort mit einem
frischen, nährstoffreichen, durchlässigen Boden. Schatten und längere
Trockenheit wird gar nicht vertragen.
Pflege/Tipps:
Ist
sehr pflegeleicht, immer ein möglichst hellen Standort mit ausreichen Platz
auswählen. In den 1 - 2 Jahr nach der Pflanzung bei
Trockenheit wässern und im Frühjahr mit einem Volldünger versorgen. Als
Tiefwurzler sollte der Baum nach 1 - 2 Jahren auch ohne Düngung zurecht
kommen. Die Tanne muss nicht geschnitten werden. Wer aus Platzgründen
dennoch den Baum schneiden will, sollte sich auf das entfernen der
Äste direkt am Stamm im unter Bereich beschränken. (aus ästhetischen Gründen
aber nie mehr als 1/3 des Stammes freistellen) Einzelne Äste können auch
eingekürzt werden so lange das Gesamterscheinungsbild des Baumes nicht stark
verunstaltest wird. Zur Not sollte man den Baum lieber fällen und durch eine
kleinere Gehölzart ersetzten. Von einer Heckenpflanzung rate ich eher ab.
Gelegentlich treten Woll-/Gallenläuse auf die mit sich mit Spritzmitteln
bekämpfen lassen. Pilzkrankheiten treten im Privatgarten eher selten auf.
Vorbeugend auf ausreichend Pflanzabstand achten und schattige, windstille,
staunasse Standorte meiden. (das begünstigt Pilzkrankheiten)
Ein paar schöne Arten/Sorten:
Abies balsamea "Nana"
(Zwergform, kissenförmiger Wuchs, ca. 0,5 m hoch), Abies concolor "Compacta"
(Zwergform, ca. 1 m hoch), Abies procera "Glauca" (blaue Nadeln, ca. 15 - 20
m hoch), Abies koreana (Koreatanne, ca. 8 m hoch) Abies koreana "Molli"
(Zwergform, ca. 2 - 3 m hoch), Abies lasiocarpa "Compacta" (pyramidaler
kompakter Wuchs, ca. 3m hoch), Abies nordmanniana (imposanter Baum, ca. 25 -
30 m hoch), Abies nordmanniana "Golden Spreader" (gelbe Nadeln, Zwergform,
ca. 1 m hoch)
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