Was ist Mulchen im Garten ?

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Mulch Begriff:

Der Begriff Mulch hört man öfters in Zusammenhang mit Gartenarbeit und auch auf dieser Webseite wird er verwendet. So hat sich der ein oder andere schon die Frage gestellt was genau ist bzw. bedeutet mulchen im Garten und kann man diesen Mulch vielleicht sogar selber herstellen. Wo genau der Begriff herkommt lässt sich nicht eindeutig klären, da es mehrere Möglichkeiten gibt. Eine davon wäre "to mulch" aus dem englischen, was soviel wie mit Stroh oder ähnlichen Material abdecken bedeutet. Es gibt aber auch andere Herkunftsmöglichkeiten, so zum Beispiel das norddeutsche Wort "mulsch", was soviel wie weich oder angefault bedeutet. Beide Begriffe deuten in die richtige Richtung, denn in der Landwirtschaft wie im Gartenbau bedeutet mulchen nichts anderes als den Boden mit organischen Material abzudecken. Im Gartenbau ist der Begriff noch weiter gedehnt, da hier auch anorganisches, mineralisches Material wie Kies oder Splitt verwendet werden kann. Die neuste und modernste Form des mulchens dürften Unkrautfolien und Gartenfliese sein.

Mulch Arten und Verwendung:

Mulchen im GartenDas Mulchen im Garten hat viele Vorteile die von den verschiedenen Mulch Arten unterschiedlich gut erfüllt werden. Zunächst einmal schützen alle Mulch Arten vor Bodenverwehung, Verschlämmung und Erosion. Der Mulch liegt dabei wie eine Schutzschicht auf den Boden, die aber wasserdurchlässig ist und einen Gasaustausch zulässt. So ist der Boden geschützt aber nicht versiegelt, auch moderne Bodenfliese müssen diese Anforderung erfüllen. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist das der Boden vor Austrocknung geschützt ist und sich so die Feuchtigkeit besser im Boden hält. Der Aufwand für das Gießen kann so deutlich reduziert werden und der Wasserverbrauch wird gesenkt. Das Bodenleben zu aktivieren, den Humusanteil erhöhen und Nährstoffe dem Boden zuführen können nur organische Mulchmaterialien. Sie zersetzen sich dabei allmählich und müssen nach einer gewissen Zeit erneuert werden. Auf mineralische Mulchmaterialien und Bodenfliese trifft das nicht zu, sie sind dauerhaft. Mineralische Mulchmaterialien haben außerdem die nützliche Eigenschaft sehr gut Wärme aufzunehmen und zu speichern, gerade bei Wärme liebenden Pflanzen ein unschlagbarer Vorteil. Zuletzt noch den für viele Gärtner wichtigsten Grund im Garten zu mulchen, nämlich das lästige Unkraut zu unterdrücken. Organische Mulchmaterialien erfüllen diese Erwartung nur vorübergehend oder bedingt und einige gar nicht. Rindenmulch, Holzhäcksel, trockene gehäckselte Gräser und Staudenreste (Miscanthushäcksel) und Stroh funktionieren recht gut, verbrauchen aber beim zersetzen Stickstoff. Eine Ausgleichsdüngung zum Beispiel mit Hornspänen ist dann angebracht. Aber Achtung gerade frischer Rindenmulch (hängt von der Baumart ab) und einige Laubarten enthalten recht viel Gerbsäure was zwar das Unkraut erfolgreich unterdrückt, leider vertragen das auch viele Zier- und Nutzpflanzen ebenfalls nicht, so das der Einsatz dieser Materialien auf Baumscheiben und Gehölzpflanzungen beschränkt bleibt. Auch mineralische Mulchmaterialien unterdrücken das Unkraut da viele Wildkräutersamen vertrocknen und nicht aufgehen können, einen vollständigen Schutz können aber auch sie nicht gewähren. Den bieten nur moderne Gartenfliese aus Geotextilien oder Folie, was auch der entscheidende Vorteil dieser Mulchmaterialien ist.

Mulchmaterialien Optik:

Was ist MulchenDas Mulchen hat auch optische Gründe und da fallen Unkrautfolien und Gartenfliese komplett durch, sie sind einfach nur hässlich und wirken unnatürlich. Dennoch kann man sich ihre unschlagbaren Unkrautunterdrückenden Eigenschaften zu nutze machen, indem die sie nach dem Verlegen mit Kies, Rindenmulch oder ähnlichen bestreut werden. Aber auch die anderen Mulchmaterialien eignen sich nicht für jede Gartensituation. Rindenmulch, Holzhäcksel und Laub wirkt unter Bäumen und vor Gehölzen sehr natürlich und die meisten Farne, Walsstauden und - Gräser gedeihen sehr gut mit diesen Mulchmaterialien. Im Steingarten, Gartenteichen, Kiesgärten, Steppenpflanzungen würden diese Materialien deplatziert wirken und viele Pflanzen aus diesen Bereichen vertragen diese Mulchmaterialien nicht oder nur schlecht. Hier wäre ein mineralischer Mulch die bessere Wahl, aber auch dann sollte Farbe und Art des Materials der Gartensituation anpassen. Splitt oder Lava Mulch mit ihren harten Kanten wirkt in Steppenbereich und Steingärten recht hübsch, aber in Teichen und an Bachläufen wäre ein glatter runder Kies besser geeignet. Mineralische Mulchmaterialien eignen sich prinzipiell nur für langfristige Pflanzungen wo nicht ständig umgegraben wird. Bei offen Staudenbeeten und Wechselbepflanzungen hat sich Grobkompost, Gartenhäcksel, Laub und angetrockneter Rasenschnitt gut bewährt. Für Erdbeeren und Gemüsekulturen wird gerne Stroh zum Schutz der Früchte verwendet. Es gibt also für die verschiedenen Gartenstandorte das jeweils passende Mulchmaterial.

Garten Mulch Herstellen:

Organischen Garten Mulch kann man leicht selber herstellen. Die benötigten Materialien fallen ja praktisch ständig im Garten an. Im Frühjahr wen die vertrockneten Gräser und Stauden zurück geschnitten werden, beim Rasenmähen, beim Gehölzschnitt und Hecke schneiden oder im Herbst das Falllaub. Häufig fallen diese Materialien in einem kurzen Zeitraum massenhaft an, so das der Kompost schnell an seine Grenzen stößt, zumal dieser mit verschieden Materialien vermischt werden muss. Diese Gartenabfälle einfach auf den Recyclinghof zu entsorgen wäre zwar einfach, aber die reinste Verschwendung. Besser diese als Mulchmaterialien verwenden, seinen Garten etwas Gutes tun und dabei viel Geld und langfristig Arbeit sparen. Einiges sollte man jedoch dabei beachten:

Mulch HerstellenKranke oder von Schädlingen befallene Pflanzen bzw. Pflanzenteile sind absolut ungeeignet als Mulchmaterial und sollten entsorgt werden. Gerade auf schweren Böden sollte der Mulch nicht zu dick aufgetragen werden, ca. 5 cm bis 10 cm reichen völlig aus. Bei zu starken Schichten kommt es zu Sauerstoffmangel und es tritt Fäulnis auf. Besonders frischen Rasenschnitt sollte man etwas antrocknen lassen oder mit groben Material mischen. Gartenhäcksel aus vertrocknete Stauden- und Gräserresten, sowie Hecken- und Gehölzschnitt eignet sich hierfür hervorragend. Beim zersetzen dieser holzigen Materialien wird Stickstoff entzogen was der Rasenschnitt ausgleicht. Wer nur holzige Materialien als Mulch verwendet kann durch eine Gabe von Hornspänen die Stickstoffverluste ausgleichen. Falllaub im Herbst eignet sich hervorragend als Mulchmaterial und dient gleichzeitig als Winterschutz. Aber nicht alle Laubarten sind gleich gut geeignet. Einige wie das der Eiche oder auch Nadelstreu verschiebt den Boden PH-Wert in den sauren Bereich. Aber auch das kann zum Beispiel bei Moorbeetpflanzen und Pflanzen die ein saures Milieu bevorzugen von Vorteil sein., es wird dadurch sogar der Einsatz von Torf reduziert der bei solchen Pflanzungen reichlich verwendet wird. Andere Laubarten wie Walnuss oder Kastanie enthalten viele Gerbstoffe die das Pflanzenwachstum hemmen und sollten deshalb nur in geringen Mengen und gut zerkleinert dem Laubkompost beigemischt werden. Das Laub der meisten Ziersträucher, Obst- und Laubbäumen kann aber problemlos als Mulch verwendet werden.

 

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