|
||||
|
||||
|
||||
Bevor man sich Gedanken um eine Bodenverbesserung im Garten macht, sollte man erst einmal schauen um was für eine Bodenart es sich bei den Gartenboden handelt. Prinzipiell werden vier verschiedene Bodenarten nach der Korngröße der mineralischen Bodenpartikel bis 2 mm unterschieden. Grobe Bodenpartikel bis 2 mm werden als "leichte" Sand Böden bezeichnet und feine Bodenpartikel bis 0,002 mm werden als "schwere" Ton Böden bezeichnet. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es noch Schluff und Lehmböden. Für den Gärtner ist eigentlich nur wichtig ob der Boden eher leicht sandig oder eher schwer tonig ist. Das bedeutet das Vorhandensein von vielen oder wenigen Steinen spielt bei der Beurteilung der Bodenart keine Rolle (auch wen sie bei der Bodenbearbeitung lästig sind). Um was für eine Bodenart es sich bei seinem Gartenboden handelt lässt sich leicht durch eine Handprobe feststellen. Dazu etwas Boden in der Hand zusammen drücken, fällt die Probe leicht auseinander handelt es sich um einen leichten sandigen Boden. Klumpt die Probe fest zusammen handelt es sich um einen schweren Gartenboden. Leichte Böden sind gut durchlüftet, können aber Nährstoffe und Feuchtigkeit sehr schlecht halten. Schwere Böden halten gut Feuchtigkeit und Nährstoffe, sind aber schlecht durchlüftet und neigen zu Verdichtung und Staunässe. Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Bodenbeurteilung ist der Humusanteil im Boden. Humus entsteht automatisch beim Zersetzen von organischen Material (Pflanzenresten). Man findet ihn in den obersten Bodenschichten. Durch Kompostgaben, mulchen mit organischen Material oder dem Verbleib von Pflanzenresten an Ort und Stelle (Flächenkompostierung) lässt sich der Humusanteil erhöhen. Ein weiterer Punkt ist der Nährstoffgehalt und der PH Wert des Gartenbodens. Letzteres lässt sich leicht mit einem Bodentester ermitteln den man in jedem Gartencenter / Baumarkt für wenig Geld bekommt. Der genaue Nährstoffgehalt und -Zusammensetzung lässt sich nicht so einfach ermitteln. Pauschal kann man sagen das sandige Böden nährstoffärmer sind als tonige. Wer es ganz genau wissen will schickt Bodenproben an ein Labor.
Hat
man nun die vorhandene Bodenart bestimmt sollte man sich überlegen welche
Art von Boden im geplanten Garten benötigt wird und dementsprechende
Bodenverbesserungen durchführen. Ziel der meisten Gärtner ist ein lockerer,
krümeliger, gut durchlüfteter, humoser Gartenboden der auch gut Nährstoffe
und Feuchtigkeit halten kann. Der PH Wert bewegt sich im schwach sauren bis
schwach basischen Bereich. Die meisten Nutz- und Zierpflanzen gedeihen
prächtig in so einem Gartenboden. Aber bei den Zierpflanzen gibt es auch
einige Pflanzen die spezielle Ansprüche an den Boden stellen die von den
oben genannten "Idealboden" abweichen. Bei diesen Pflanzen handelt es sich
um Standortspezialisten die sich an extreme Standortbedingungen angepasst
haben. Sie kommen aus dem Gebirge, Wüsten, Steppen, Mooren usw.. Das kann
man bei der nächsten Überlegung mit einbeziehen die da lautet, wie viel
Aufwand will ich betreiben. Während man im Nutzgarten den oben genannten
Idealgartenboden anstrebt, kann man im Ziergarten die Pflanzenauswahl dem
vorhandenen Boden anpassen und so die Bodenverbesserung auf ein Minimum
reduzieren. Ein Beispiel soll das verdeutlichen. Man hat einen sandigen,
mageren Boden mit Kalkgestein und demzufolge einem basischen PH Wert. wen
man jetzt ein Moorbeet mit Rhododendren, Blumenhartriegel, Fächerahorn und
ähnlichen Gewächsen anlegen möchte entsteht ein enormer Aufwand um den
Gartenboden entsprechend zu verbessern. Der Humusanteil muss sehr stark
gesteigert werden und der Boden PH Wert ständig im sauren Bereich verschoben
werden. Auch der spätere Pflegeaufwand steigt um diese künstlich erzeugten
Standortbedingungen aufrecht zu erhalten. Wen man statt dem Moorbeet an
diesen Standort einen Steingarten, Kiesgarten oder eine Magerwiese mit
bunten Blumen anlegt sinkt der Aufwand zur Bodenverbesserung fast auf Null.
Das Beispiel hat verdeutlicht das der Aufwand zur Bodenverbesserung steigt
je mehr der gewünschte Gartenboden vom tatsächlich vorhandenen Boden
abweicht. Als Alternative kann man die Pflanzenauswahl auch den vorhanden
Boden anpassen. In den meisten Fällen läuft es auf Mischung aus beiden
Möglichkeiten hinaus (moderate Bodenverbesserung + Standortorientierte
Pflanzenauswahl).
|
||||
Weitere Artikel zu ähnlichem
Thema:
|
|
© Copyright 2001-2013 www.blumen-garten-pflanzen.de Alle Rechte vorbehalten. |