Das Geißblatt ist eine laubabwerfende oder immergrüne (je nach Art),
verholzende Kletterpflanze, die zur Gattung der Heckenkirschen (Lonicera)
gehört. Die Heckenkirschen sind mit ca. 180 Arten eine große Gattung, zu der
neben den Lianenarten (Kletterpflanzen) auch Sträucher und kleine Bäume
gehören (auf die Baum- und Straucharten soll hier aber nicht weiter
eingegangen werden). Das Geißblatt kommt überall auf der nördlichen
Halbkugel (vor allem in der gemäßigten Klimazone) vor, von Europa über Asien
bis nach Nordamerika. Das Geißblatt benötigt als Schlingpflanze eine
Kletterhilfe (Rankgitter, Zaun , Baum usw.) und kann dabei eine Länge von 4
- 10 m erreichen. Ihre wunderschönen, röhrenförmigen Blütenbüschel
erscheinen (je nach Art/Sorte) von Mai - September in den Farben weiß, rosa,
gelb, orange bzw. rot und ziehen viele Insekten an. Einige Arten/Sorten
haben einen intensiven, starken, süßlichen Duft (besonders in den Morgen-
und Abendstunden), der sich mit dem von diversen Duftrosen durchaus messen
kann. Im Herbst folgen dann rote, orange oder schwarze Beeren, die zwar für
den Menschen ungenießbar sind, aber von den Vögeln gerne gefressen werden.
Das Geißblatt ist eine relativ unkomplizierte, anpassungsfähige und wüchsige
Kletterpflanze, ohne jedoch zu aggressiv zu wuchern. Sie ist gut
schnittverträglich und voll winterhart. Eignet
sich besonders zum Beranken von Bäumen, Mauern, Hauswänden, Pergolen,
Carport, Lauben, Sichtschutzzäunen, Rosen- und Torbögen,. Das Geißblatt
wirkt nie aufdringlich und passt deshalb zu vielen Gartenstilen, besonders
schön macht sie sich aber in Bauerngärten und naturnahen Gärten..
Standort:
Ein sonniger bis halbschattiger Standort.
Schatten wird toleriert führt aber oft zum Verkahlen im unteren Bereich.
Kommt mit vielen Bodenverhältnissen zurecht, Idealerweise sollte der
Boden frisch, durchlässig, nährstoffreich und humos sein. Längere Trockenheit
oder Staunässe wird nicht gut
vertragen. Wie die Clematis schätzt das Geißblatt einen "kühlen Fuß". Pflege/Tipps:
Das Geißblatt ist sehr robust
und recht pflegeleicht, benötigt aber eine stabile Kletterhilfe. Eine Lage
Mulch hält Feuchtigkeit und sorgt für einen "kühlen Fuß", besonders an
sonnigen Lagen. Bei Trockenheit gut wässern, gedüngt wird nur bei
nährstoffarmen Böden im Frühjahr mit einem Volldünger oder Kompost. Dann
sollte man auch die Pflanze zurückschneiden und verdorrte Triebe komplett
entfernen (keine Angst vorm schneiden - die Pflanze ist sehr gut
schnittverträglich). Bei älteren, sehr verkahlten Exemplaren hilft oft nur
ein Radikalrückschnitt. Dazu alle Triebe auf 0,5 m über den Boden
abschneiden, die Pflanze treibt dann von unten aus und baut sich neu auf. An
trockenen, heißen Standorten können Läuse und Mehltau auftreten. Beides
lässt sich mit Spritzmitteln bekämpfen. Ausreichendes wässern beugt
dem aber vor. Lässt sich durch Samen und Stecklinge vermehren. Beim Kauf auf
Sorten mit Duft achten und diese in die Nähe von Terrasse / Sitzplatz
pflanzen.
Ein paar schöne Arten/Sorten:
Lonicera brownii "Dropmore
Scarlet" (rote Blüten, ca. 4 m hoch), Lonicera caprifolium (weisrote Blüten,
ca. 6 m hoch, intensiver Duft), Lonicera henryi (immergrünes Geißblatt,
gelbrote Blüten, ca. 8 m hoch), Lonicera heckrottii "Goldflame" (ca. 6 m
hoch, intensiver Duft), Lonicera japonica "Halliana" (weisgelbe
Blüten, ca.10 m hoch, jasminartiger Duft), Lonicera periclymenum "Serotina" (weisrote
Blüten, ca.10m, intensiver Duft), Lonicera tellmanniana (gelborange Blüten,
ca. 5 m hoch),
|