Der
Blauschwingel ist eine wintergrüne bis immergrüne Gräserart aus der großen
Gattung (Festuca) der Schwingel die zu der Familie der Süßgräser (Poaceae)
gehört. Es sind Verwirrenderweise zwei lateinische Beizeichnungen, Festuca
glauca und Festuca cinerea, gebräuchlich. Glauca leitet sich von
lateinischen glaucus = blaugrau und cinerea vom lateinischen cinereus =
aschgrau ab. Genau wie die deutsche Bezeichnung Blauschwingel sind beide
lateinischen Namen sehr treffend. Denn Blauschwingel ist ein blaues bis
blaugraues, horstig, kompakt , fast halbkugelig und dicht wachsendes
Ziergras. Seine im Juni/Juli erscheinenden braunen Blütenrispen sind zwar
sehr hübsch, sehen aber verglichen mit der auffälligen blauen Blattfärbung
recht bescheiden aus. Er wird deshalb vor allem wegen seiner fantastischen
blauen Blattfärbung und seines kompakten Wuchses gehalten (je nach Sorte 10
cm bis 30 cm hoch). Seine Heimat ist Südwest Europa, Mitteleuropa und
Norditalien, er wächst dort in Gebirgsregionen und ist entsprechend robust.
Der Blauschwingel hat dennoch zu unrecht den Ruf recht kurzlebig zu sein. er
ist aber ein ausdauerndes, mehrjähriges Gras. Seine angebliche Kurzlebigkeit
ist auf falsche Standortbedingungen zurück zu führen. Obwohl er absolut
winterhart ist, überlebt er an falsch gewählten Standorten den Winter meist
nicht. Wer die Standortwünsche jedoch genau beachtet hat viele Jahre Freude
an diesem anspruchslosen, pflegeleichten Ziergras.
Der Blauschwingel eignet sich besonders für naturnahe Gärten, Heidegärten,
Kiesgärten, mediterrane Gärten, Steingärten, Trockenmauern, Steppen- und Präriepflanzungen. Man sollte
den Blauschwingel am besten immer in Gruppen pflanzen um eine optimale
Wirkung zu erzielen. Er ist ein guter Bodendecker für warme, sonnige,
trockene Standorte und eignet sich auch für Kübel- und Trogpflanzungen. Besonders
schön ist die Kombination mit anderen Gräsern / Stauden die einen
mageren durchlässigen Böden mit viel sonne bevorzugen wie Federgras,
Thymian, Lavendel, Fetthenne, Sandnelke, Wollziest, Wüstengoldaster, usw..
Standort:
Der Blauschwingel benötig einen gut durchlässigen, mageren, trocknen Boden
und einen möglichst warmen, sonnigen Standort. Schwere, verdichtete Böden,
Schatten, Schneedruck und Staunässe (besonders im Winter) werden absolut
nicht vertragen.
Pflege/Tipps:
Schwere und humose Böden unbedingt mit Sand, Splitt oder Kies durchlässiger machen
und abmagern. Gedüngt und gewässert wird gar nicht, der Blauschwingel ist also sehr
pflegeleicht. Im Frühjahr erfolgt ein Rückschnitt, dazu bodennah schneiden.
(nicht im Herbst!!!). Kann durch Samen oder Teilung im Frühjahr vermehrt
werden. Selbst geerntete Samen von Sorten fallen nicht sortenecht aus
(Sämlinge sehen mitunter anders aus als die Elternpflanzen). Lässt sich nur
durch Teilung Sortenecht vermehren. Sorten haben eine intensivere Farbe und
sind langlebiger. Wen die Horste mit den Jahren verkahlen, einfach durch
Teilung verjüngen. Gibt es Probleme mit der Überwinterung, Standort wechseln
oder Boden durchlässiger machen.
Ein paar schöne Sorten:
Festuca glauca "Azurit", Festuca glauca "Blaufuchs", Festuca glauca
"Blaufink", Festuca glauca "Däumling" (Zwergsorte ca. 10 cm hoch), Festuca
glauca "Elijah Blue", Festuca glauca "Harz" (graugrünes Laub), Festuca
glauca "Intense Blue", Festuca glauca "Silbersee" (ca. 20 cm hoch), Festuca
glauca "Uchte", Festuca glauca "Zwergenkönig" (Zwergsorte, ca. 10 cm hoch)
|