Es gibt nur 3 Gründe um einen
Flieder zu schneiden, erstens um die Blüte zu fördern, zweitens einen
dichten buschigen Wuchs zu erzielen und drittens um Wuchshöhe und -Breite
zu regulieren. Der Flieder ist eigentlich recht einfach zu schneiden, da er
sehr schnittverträglich ist. Wichtig ist der richtige Zeitpunkt, gleich
nach der Blüte ist der optimale Termin, da der Flieder zu den
Frühjahrsblühern gehört und am zweijährigen Holz blüht. Beim Schnitt
werden zuerst überalterte und abgestorbene Triebe entfern. Dann entfernt
man Triebe die ins innere der Pflanze wachsen oder sich überkreuzen. Jetzt
werden die Blütentriebe auf ca. 3 Augen zurückgeschnitten. Man muß es
nicht unbedingt so genau machen, sollte aber nicht zu stark zurückscheiden
sonst fällt die Blüte im nächsten Jahr mager oder ganz aus. Insgesamt
sollte so geschnitten werden das ein gleichmäßiges Wuchsbild entsteht.
Diese Art des Schnittes (ist für Fliedersträucher genauso zu empfehlen wie
für Fliederbäume /-Stämmchen) fördert einen buschigen Wuchs und die
Blütenbildung, im darauffolgenden Jahr sollte sich wieder eine reiche
Blüte einstellen. Bei veredelten Fliedern (werden heutzutage eher
selten angeboten) und Fliederstämmchen (hier alle Triebe unterhalb der
Krone) kommt es gelegentlich vor das die Unterlage von unten sogenannte
Wildtriebe bildet, diese müssen entfernt werden.
Man kann den Flieder noch
radikaler zurückschneiden, was sinnvoll sein kann wen der Strauch
überaltert ist und einen sparrigen, vergreisten Wuchs hat. Dazu den Strauch
auf ca. 1 Meter zurückschneiden bzw. sägen und gutes scharfes Werkzeug
verwenden (Fliederholz ist hart). Nach 2 bis 3 Jahren sollte sich wieder ein
schöner dichter Busch gebildet haben. Leider muss man in dieser Zeit auf
üppige Blütenpracht verzichten (besonders im 1 Jahr). Solche Maßnahmen
sollten nur sehr selten erfolgen und nötig sein. Häufig sieht man aber
jährlich radikal zurückgeschnittene Exemplare (meist bei
Heckenpflanzungen) weil einfach der Platz nicht ausreicht. Die Folge ist
eine magere oder ganz ausbleibende Blüte. Hier sollte man überlegen sich
nicht doch von dem Strauch zu trennen und eine neue kleinere Fliederart/-Sorte zu pflanzen. Wer einen zum vorhandenen Platz passenden
Flieder pflanzt kann sich beim Schnitt auch auf das entfernen von
abgestorbenen Holz, optisch unschöne Triebe und der verwelkten
Blütenstände beschränken. Die Blütenstände sollten deshalb entfernt
werden um die Samenbildung zu verhindern, was wiederum einer besseren Blüte
im darauffolgenden Jahr zugute kommt.
Tipp 1: Wer Flieder als
Hecke Pflanzt sollte genügend Platz einplanen (besonders auch in der
Breite), bei jährlichen Radikalrückschnitten bleibt, wie oben beschrieben,
die Blüte aus.
Tipp 2: Flieder sind gute
Blumen für den Schnitt halten meist aber nicht lange in der Vase, deshalb
Sträuße möglichst am Morgen schneiden, alle Blätter vom Stiel entfernen
und diesen mit einem scharfen Messer schräg anschneiden, so hält der
Fliederstrauß länger.
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