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Jeder Gärtner kennt sie und keiner mag sie - die Schnecke insbesondere die gefräßigen Nacktschnecken, welche in einigen Sommern explosionsartig aufgetreten sind und für eine Menge Frust und Ärger gesorgt haben. Besonders als auch noch zusätzlich die Spanische Wegschnecke eingeschleppt wurde. Keine Salatpflanze, keine Studentenblume, keine Funkie, usw. die sicher vor ihnen ist. Das Problem betrifft den Nutzgarten genauso wie den Ziergarten. Was also tun gegen Schnecken im Garten? Hier einige Möglichkeiten zur Bekämpfung und Vorbeugung: Allgemeines und Vorbeugung: Treten die Schnecken in großer Zahl auf sollte man sich mit seinen Nachbarn absprechen und gemeinsam gegen diese Plage vorgehen. Es ist dabei gleich welche Methode der Einzelne dabei anwendet, entscheidend ist das zur gleichen Zeit und kontinuierlich gegen die Plagegeister vorgegangen wird. Auf diese Weise wird ein größeres Gebiet als das eignen Grundstück Schneckenfrei gehalten. Es macht nicht viel Sinn bei einer Schneckenplage alleine die Schnecken zu bekämpfen, wen dann aus den Nachbargrundstücken ständig neue Exemplare nachrücken. Die Schnecken sollten schon zeitig im Frühjahr bekämpft werden, besonders Köderfallen und Schneckenkorn wirken dann am effektivsten, da das Nahrungsangebot für die Schnecken noch relativ gering ist und sie gierig auf die Köder hereinfallen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Bodenbearbeitung im Spätherbst, dabei werden Nistplätze zerstört und einsetzender Frost erledigt den Rest, so wird der Bestand für das nächste Jahr schon reduziert. Bei der Verwendung von Blumen- und Gemüsesamen sollte man Schneckenresistente Sorten bevorzugen, auch wen es keine Garantie ist das die Schnecken diese Pflanzen vollkommen ignorieren. Wege zwischen Beeten und Rabatten sollten mit Kies, Holzwolle oder ähnlichen rauen Material gestaltet werden, das mögen die "Schleimer" gar nicht. Das streuen von Gesteinsmehlen und Asche hat den selben Effekt, das ist natürlich nicht auf allen Wegbelägen angebracht und mehr für den Nutzgarten gedacht. Pflanzen die Schnecken gar nicht mögen wie Knoblauch, Pfefferminze, Senf oder Thymian sollte man um besonders gefährdete Pflanzen und Beete setzen. Gießen sollte man möglichst morgen, damit Abends alles wieder abgetrocknet ist wen die nachtaktiven Schnecken unterwegs sind. Nützlinge: Fördern sie Nützlinge wie Igel, Vögel, Kröten, Maulwurf, Frösche usw. indem sie den Garten abwechslungsreich gestallten und auch eine Ecke mit Wildkräuter und Wildstauden anlegen. Nistkästen, Gartenteiche, Hecken, kleine Laub- und Steinhaufen stellen einen guten Unterschlupf und Lebensraum für Nützlinge dar. Verwenden sie nur Nützlingsschonende Präparate beim Pflanzenschutz. Indische Laufente: Diese Entenart scheint ganz wild auf Schnecken zu sein, aber nicht jeder Gartenbesitzer will auch gleich ein Entenhalter werden. Man kann zwar die Tiere auch mieten (bei einer regelrechten Plage keine schlechte Idee) aber es gibt noch relativ wenige Angebote in dieser Richtung. Diese Methode ist eher eine exotische Speziallösung die aber nicht Massentauglich ist, besonders wen man bedenkt das es Millionen Gartenbesitzer allein hier in Deutschland gibt. Absammeln: Die einfachste Methode, beste Zeit dafür ist der frühe Morgen oder Abend. Man kann auch Bretter auslegen unter die sich die Schnecken tagsüber zurückziehen. So kann man sie leicht einsammeln. Mit dem Einsammeln allein ist es aber nicht getan, die Schnecken müssen auch noch abgetötet werden. Am schnellsten geht das durch einen Schnitt mit einer scharfen Schere oder Messer. Das ist aber nichts für zartbesaitete Gemüter. Schneckenzaun: Der Schneckenzaun besteht meist aus Metall oder Kunststoff und hat am oberen Ende eine Kante oder Überstand der von den Schnecken nicht überwunden werden kann. So kann man besonders gefährdete Beete und Gartenbereiche schützen. Diese Methode ist ganz gut für den Nutzgarten, aber für den Ziergarten eher ungeeignet. Wer will schon vor sämtlichen Pflanzungen so einen Zaun sehen und das ganze Grundstück vollkommen lückenlos so zu umgeben ist eigentlich meist nicht möglich. Bierfalle: Ein Klassiker bei der Schneckenbekämpfung, ein Behälter (Gurkenglas, Jogurtbecher usw.) wird mit Bier gefüllt und bis zum Rand eingegraben. Die Schnecken werden von dem Geruch angelockt, fallen in den Behälter und ertrinken. Man muß nur noch regelmäßig den Behälter entleeren und dann neu aufstellen. So weit so gut, aber es werden durch den Geruch viele Schnecken aus der weiteren Umgebung angelockt und nicht alle fallen in den Behälter, sondern vergreifen sich an den Geliebten Nutz- und Zierpflanzen. Deshalb die Bierfalle nie neben eine ungeschützte Pflanze aufstellen (diese würde schnell abgefressen werden), sondern die Falle mit einem Bereich, der durch einen Schneckenzaun geschützt wird, kombinieren. So geht man sicher das die angelockten Schnecken auch in der Falle landen und sich nicht "wo anders durchfressen". Die Falle auch nicht direkt am Nachbargrundstück positionieren. (der Nachbar wird nicht sehr erfreut sein) Die Bierfalle sollte nur im Frühjahr angewandt werden, da dann das Nahrungsangebot für Schnecken noch sehr gering ist und die angelockten Tiere mit ziemlicher Sicherheit auch in die Falle tappen. Im späteren Jahresverlauf würde sich ein großer Teil der Schnecken auf die mittlerweile prächtig ausgetrieben Nutz- und Zierpflanzen stürzen und nicht in die Falle gehen. So erreicht man genau das Gegenteil von dem was man ursprünglich geplant hatte. (einen möglichst Schneckenfreien Garten) Schneckenfalle: Ist eigentlich nur ein überdachter Behälter in dem Schneckenkorn gestreut wird. Der Behälter soll eine Aufnahme durch Nützlinge wie den Igel verhindern und vor Auswaschung durch Regen schützen. Diese Behälter sind eine gute Ergänzung wen man Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Metaldehyd oder Methiocarb verwendet. Das ist aber nicht unbedingt die beste Methode da die vergifteten toten Schnecken weiterhin von Igel und Haustieren gefressen werden können und es so dennoch unbeabsichtigt zu Vergiftungen kommen kann. Es gibt mittlerweile auch einen besseren Wirkstoff (Eisen-III-Phosphat) der ungefährlich für Haustiere ist. Schneckenkorn: Schneckenkorn ist eine sehr effektive Bekämpfungsmethode die die ganze Gartensaison angewendet werden kann. Im Interesse des Naturschutzes und der Sicherheit von Haustieren sollte man aber nur Schneckenkorn mit dem neuen Wirkstoff Eisen-III-Phosphat (Ferramol) verwenden. Dieser ist ungefährlich für andere Tiere, wirkt gegen alle Schneckenarten und ist regenfest. Die Schnecken fressen das Korn, ziehen sich in Ihr Versteck zurück, sterben hier ab. Bodenorganismen bauen dann den Wirkstoff ab und wandeln ihn in Eisen und Phospat um. Insgesamt ist Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat (zum Beispiel von Neudorf) eine einigermaßen umweltverträgliche, sehr effektive Schneckenbekämpfungsmethode. Man sollte deshalb beim Kauf von Schneckenkorn immer genau auf den Wirkstoff achten. Ein weitere Vorteil dieser Methode (nur mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat) ist das man keine Hinterlassenschaften (tote Schnecken) zu Gesicht bekommt. Nematoden: Diese rein biologische Bekämpfungsmethode besteht aus Fadenwürmern (Nematoden (PH), Phasmarhabditis hermaphrodit ) die ungefährlich für Mensch und Tier sind. Die Nematoden dringen in die Schnecke ein und diese stirbt nach ca. 6 Tagen ab. Leider wirkt das nur bei der genetzten Ackerschnecke und teilweise bei der spanischen Wegschnecke. Diese Methode ist außerdem nicht ganz billig und es wird empfohlen zusätzlich Schneckenkorn oder Schneckenzäune einzusetzen. Insgesamt betrachtet ist diese Methode eher eine Speziallösung für die genetzte Ackerschnecke (wen man genau weiß das es sich um diese Art handelt) und sonst eher ungeeignet. Ein weiterer Nachteil sind die unansehnlichen toten Schnecken.
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