Haus Wintergarten:
Ein Haus mit Wintergarten ist der Traum von vielen Bauherren, doch oft
reicht das Budget während der Bauphase nicht nicht aus. Zum Glück können
Wintergärten problemlos nachträglich anbauen. Sie sind ohnehin Vollverglaste
Anbauten, die auch genehmigungspflichtig sind und sich an diverse
Bauvorschriften (zum Beispiel der Mindestabstand zum Nachbargrundstück)
halten müssen. Bevor man sich ein Wintergarten zulegt, sollte man sich
vorher gut überlegen wie man ihn nutzen möcht und ob man ihn auch wirklich
braucht. Es ist schließlich eine beachtliche Anschaffung auch wen die Preise
je nach Eigenleistung, Größe und Ausstattung sehr stark variieren. Wer
lediglich ein Überwinterungsquartier für seine Kübelpflanzen sucht ist mit
einem preiswerteren, kleinen Gewächshaus und eine Frostschutzheizung
vielleicht besser bedient. Oder man sucht eigentlich nur ein
Witterungsgeschützten Sitzplatz, dann kann eine einfache
Terrassenüberdachung die bessere und preiswertere Wahl sein. Hat man sich
nun für einen Wintergarten entschieden geht es an das Planen und Bauen.
Wintergarten Bauen Planen:
Zunächst
sollte man sich über die Ausrichtung Gedanken machen. Süden ist die beste
Himmelsrichtung um am Effektivsten das Sonnenlicht für den Glashauseffekt
auszunutzen und so Heizkosten zu sparen. West und Ostseite sind nicht ganz
so effektiv, bieten aber im Sommer Schutz vor der drückenden Mittagshitze,
was gerade bei niedrigen Wintergärten die Temperaturreglung erleichtert.
Außerdem kann man hier wunderschön Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang
genießen. Die Nordseite heizt sich im Sommer zwar nicht so stark auf,
verursacht aber im Winter einen höheren Heizaufwand. Als nächstes muss man
sich für die Art des Wintergartens entscheiden, was vor allem von der
geplanten Nutzung abhängt. Es gibt 3 Arten von Wintergärten. Einen kalten
Wintergarten (wird gar nicht beheizt oder durch eine Notheizung bis max. 10
Grad frostfrei gehalten), einen warmen Wintergarten (wird beheizt und
ganzjährig auf Raumtemperatur gehalten +18 Grad und mehr) und ein
"Zwischending" (Raumtemperatur von mindestens + 10 Grad bis maximal +18
Grad). Ein Kalt-Wintergarten stellt sehr geringe Anforderung an Isolation
und Technik, er verfügt eventuell über eine kleine Notfallheizung bei
extremer Kälte. Er ist deshalb sehr preiswert und kann auch relativ leicht
selber errichtet werden. Da er normalerweise keine Heizkosten verursacht und
als ein durch Sonnenlicht beheizter Wärmepuffer zum Haus dient, kann er
sogar Energie sparen helfen. Nicht winterharte Pflanzen lassen sich in
diesen Wintergartentyp gut überwintern. Warme Wintergärten werden als
weiteres Wohnzimmer genutzt und sind am anspruchsvollsten was Isolation,
Material und Technik betrifft. Entsprechend teuer ist deren Errichtung für
die man qualifizierte Fachkräfte beauftragen sollte. Mittelwarme (das
Zwischending) Wintergärten gleichen im wesentlichen dem warmen Wintergarten,
sind aber preiswerter, da geringere Anforderungen an die Wärmeisolation
gestellt werden. Auch sie sollten von qualifizierten Fachkräften geplant und
errichtet werden. Als Baumaterial sind Kunststoff, Holz, Aluminium und Stahl
gebräuchlich. Holz wirkt immer warm und sehr natürlich, hat gute
Wärmeisolationseigenschaften, ist leicht zu bearbeiten, aber leider
pflegeaufwändig. Aluminium ist fast unverwüstlich, brauch keine Pflege, ist
aber leider etwas teuer. Stahl bzw. Edelstahl ist sehr teuer, aufwendig
und
kommt im privaten Bereich fast nie zum Einsatz. Kunststoff hat gute
Isolationseigenschaften, wird aber aufgrund schlechter Trageigenschaften
meist in Verbund mit anderen Materialien verwendet. Die intelligentesten
Lösungen sind Materialmixe welche die Vorteile der verschiedenen Baustoffe
nutzen. Neben der Tragkonstruktion ist die Verglasung das wichtigste am
Wintergarten. Hier kommt nur Verbundsicherheitsglas in Frage mit möglichst
guten Isolationswerten um Wärmeverluste gering zu halten. Gerade bei
beheizten Wohnwintergärten sollte nur Isolierglas (aus 2 bis 3
Glasschichten) verwendet werden. Da die Dachflächen schwer zu reinigen sind,
sollte man in diesen Bereich über den Einsatz von Selbstreinigendes Glas
nachdenken. Hat man das geklärt bleiben noch die technischen Aspekte
Beschattung, Lüftung und Heizung. Eine Beschattung benötigt jeder
Wintergarten im Hochsommer (außer an der schattigen Nordseite), entweder von
innen oder außen durch Jalousien, Rollos, Rollläden, Markisen oder Gardinen.
Die Außenbeschattung dürfte die effektivste Lösung sein da die
Sonnenstrahlen noch vor dem Glas gebrochen werden. Neben dieser technischen
Lösung bietet sich auch eine natürliche durch Laubbäume oder Kletterpflanzen
an. Als Lüftung reichen meist Fenster, Türen und Lüftungsklappen aus, aber
bei niedrigen Wintergärten kann eine zusätzliche Lüftungsanlage mit
Ventilatoren sinnvoll sein. Je nach Konstruktion kann die abtransportierte
Wärme in den Wintermonaten (an sonnigen Tagen) auch in das Haus geleitet
werden, was Heizkosten spart. Warme Wohnwintergärten benötigen im Gegensatz
zu Kaltwintergärten auf jeden Fall eine fest installierte Heizung. Es gibt
verschiedene Lösung, neben den Anschluss an das bestehende Haussystem bieten
sich Heizleistenheizung, Heizgläser, Bodenkanalheizung, Wärmepumpen oder ein
Kamin an. Man sollte sich auf jeden Fall dazu von einen Fachmann individuell
beraten lassen.
Wintergarten Einrichten:
Die Einrichtung des Wintergartens bestecht aus
Pflanzen, aber auch aus diversen Möbel und Einrichtungsaccessoires. Da hier
die Möbel vor Witterungseinflüssen geschützt sind, benötigt man nicht
unbedingt spezielle Gartenmöbel. Man kann seiner Phantasie und persönlichen
Geschmack freien Lauf lassen. Orientieren sollte man sich bei der
Möbelauswahl an dem Haus- und Wintergartenstil. In einen modernen
Wintergarten passen gut Kunststoff, Glas, Leder und Edelstahlmöbel. In einem
Holzwintergarten sind Möbel aus Holz oder Rattan sehr passend. Bambusmöbel
erzeugen eine exotische Stimmung die gut in warme Wintergärten mit
tropischen Pflanzen passt. Die Pflanzenauswahl richtet nicht nur nach dem
persönlichen Geschmack sondern nach der Art des Wintergartens. In kühleren
Wintergärten fühlen sich subtropische Pflanzen wie Kamelie, Olive, Lorbeer,
Zitrusgewächse, Rosmarin, Agave, Kakteen, usw. sehr wohl. In warmen
Wintergärten werden Wärme liebende tropische Pflanzen gehalten wie
Bougainvillee, Kaffeestrauch, Hibiskus, Baumfarne, Orchideen, Bromelien,
usw.
Wintergarten Tipps :
- Wintergärten sollten so hoch wie möglich
geplant werden, für eine gute Luftzirkulation.
- Kaltwintergärten lassen sich als Bausatz relativ leicht selber bauen, so
spart man Geld.
- Unbeheizte Wintergärten sollten möglichst nach Süden ausgerichtet sein
(max. Sonnenenergienutzung).
- Unbeheizte Kaltwintergärten sparen Heizkosten im Gegensatz zu warmen
Wohnwintergärten.
- Naturstein, Fliesen oder PVC sind der ideale Bodenbelag für Wintergärten
(wasserabweisend und leicht zu reinigen)
- Wintergärten benötigen ein gutes Fundament wie alle Anbauten
(Tragfähigkeit, Wärmedämmung, Feuchtigkeitssperre)
- einmal im Jahr den Wintergarten reinigen und warten
- zum Reinigen keinen Hochdruckreiniger verwenden (kann zu Schäden kommen)
- keine aggressiven Reiniger verwenden die Oberflächen angreifen (ein
neutraler Allzweckreiniger genügt)
- bei Oberflächenvergüteten Gläsern nur vom Hersteller empfohlene Reiniger
verwenden
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