Frische Kräuter begeistern
nicht nur Hobbyköche, zumal viele eine gesundheitsfördernde Wirkung haben
oder sich direkt als Heilkräuter gegen diverse Gebrechen verwenden lassen.
Einige lassen sich auch zu schmackhaften (und gesunden) Tees verarbeiten.
(Einige selbstgeerntete Blätter Zitronenmelisse und Pfefferminze als Tee
aufgebrüht, und mit Kandiszucker oder Honig abgeschmeckt, anschließend eisgekühlt
serviert, ist in heißen Sommern als erfrischendes Getränk unschlagbar.)
Einige haben auch herrlich duftende Blätter oder Blütenstängel (Lavendel,
Pfefferminze, Zitronenmelisse siehe Bild links) und sehen meist auch optisch sehr gut aus und lassen sich
deshalb problemlos in den Ziergarten oder den Topfgarten auf Balkon und
Terrasse integrieren. Im Naturgarten ist das pflanzen von verschiedenen
Kräutern ohnehin Pflicht da diese vielen Insekten (Schmetterlingen, Bienen
usw.) als Futterquelle dienen. Das Anbauen von Kräutern macht außerdem
viel Spaß und man weiß das diese selbst geernteten Pflanzen garantiert
nicht mit diversen Schadstoffen belastet sind.
Wer nur einen sehr kleinen oder
gar keinen Garten hat, kann Kräuter auch problemlos in Töpfen/Kästen auf
der Fensterbank, den Balkon oder der Terrasse ziehen. Wichtig ist ein
heller, vorzugsweise sonniger Standort. (im Zimmer ohne Zugluft) Als Pflanzsubstrat eignet sich
einfache humose nährstoffreiche Pflanz- oder Blumenerde. Einige Kräuter
(zum Beispiel Thymian) mögen aber eher nährstoffarmen kargen Boden, hier
kann man etwas Sand, Splitt oder feinen Kies in das Pflanzsubstrat
einarbeiten. Sehr wichtig ist dann bei derartigen Kräutern das keine
Staunässe entsteht, also Achtung beim Gießen. (die Pflanzgefäße sollten
auch immer Auszugslöcher für überschüssiges Wasser haben) Wer Kräuter aus Samen
selber zieht sollte mit den Standortansprüchen keine Probleme haben, da
diese auf der Samentüte vermerkt sind. Allerdings braucht man dazu etwas
Platz, einen hellen Standort mit ca. 18 Grad Celsius, etwas nährstoffarmes
Aussaatsubstrat (Aussaaterde, Kokosfasersubstrat oder ähnliches) und ein
passendes Aussaatgefäß. Wem das alles zu Aufwendig ist (besonders das
pikieren (vereinzeln/umpflanzen) der Jungpflänzchen), kann auch fertig
vorgezogene Pflanzen in der Gärtnerei kaufen. Häufig werden
Kräuterpflanzen im Topf auch in Supermärkten angeboten, wichtig ist hier
das man die dort gekauften Pflanzen in ein größeres Gefäß umtopft, da die verwendeten
Töpfe im Verhältnis zum Wurzelballen meist zu klein sind und kaum
nährendes Substrat enthalten. Anschließend kräftig zurückschneiden um
einen kräftigen Neuaustrieb zu erhalten. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist
ohnehin bei allen Kräuter zu empfehlen um kräftige, gesunde, gut
verzweigte Pflanzen zu erhalten, daran sollte man besonders denken wen man
die Kräuter nur aus rein dekorativen Gründen hält (Ziergarten) oder nicht
regelmäßig in der Küche usw. verwendet.
Am einfachsten ist es aber
Kräuter direkt in den Garten zu pflanzen. Viele Kräuter finden meist
ohnehin schon länger auch im Ziergarten Verwendung. Da wird Lavendel
zwischen Rosen gepflanzt, buntlaubige Zitronenmelisse, Salbei oder Pfefferminze
als Blattschmuckpflanzen im Staudenbeet angesiedelt, Thymian mit
Polsterstauden im Steingarten vergesellschaftet usw.. Dieses Mischen der
Kräuter mit Zier- und Nutzpflanzen kennt man auch aus dem Nutzgarten und
dem Bauerngarten. Hier werden die Kräuter einfach zwischen Gemüse und
Blumen angepflanzt/ausgesät. Wer Platz hat und auch größere Mengen an
Kräutern benötigt, wird natürlich ein komplettes Kräuterbeet oder gar
einen kleinen Kräutergarten anlegen. Man sollte dafür (wie oben schon
erwähnt) einen hellen, möglichst sonnigen und geschützten Standort
wählen. Mit humosen nährstoffreichen Boden (PH Wert zwischen 6 bis 7)
kommen die meisten Kräuter zurecht, auch Pflanzen (zum Beispiel Thymian,
Rosmarin, Boretsch) die eher kargen nährstoffarmen Boden bevorzugen.
Lediglich Staunässe macht diesen Kräuterpflanzen zu schaffen. Bei schweren
Böden sollte man deshalb Sand einarbeiten und bei sehr feuchten Böden empfiehlt
es sich eine Drainageschicht aus Kies oder Splitt anzulegen.
Tipp 1: Kräuterbeete mit
Buchshecken einrahmen, sieht optisch gut aus, trennt von anderen
Gartenbereichen (die eventuell nicht zum Gartenstil passen) und bietet
(besonders empfindlichen Kräutern) zusätzlichen Schutz.
Tipp 2: Überschüssiges
bei besonderes großer Kräuterernte einfach einfrieren, so hat man auch in
der kalten Jahreszeit genügend Kräuter aus eigener Ernte zur Verfügung,
der Vorteil bei dieser Konservierungsmethode - das Aroma bleibt erhalten.
Tipp 3: viele Kräuter sind
mehrjährig (Estragon, Lavendel, Salbei, Schnittlauch, Pfefferminze) , oder
säen sich oft selbst aus (Dill, Boretsch), einige lassen sich auch durch
Teilung des Wurzelstocks vermehren (Liebstöckel, Thymian, Oregano,
Zitronenmelisse) so braucht man diese Pflanzen nicht jedes Jahr neu kaufen
und anpflanzen/säen - das schont den Geldbeutel.
Tipp 4: pflanzen sie gut
duftende Kräuter wie, Lavendel, Kamille, Minze, Currykraut, Rosmarin,
Muskateller Salbei, Basilikum, usw. in die Nähe von Sitzplatz und Terrasse
Tipp 5: die meisten
Kräuter wollen viel Sonne, aber einige wenige gedeihen auch im Schatten wie
Waldmeister, Bärlauch, Gartenkresse, Halbschatten vertragen Pfefferminze, Petersilie,
Kerbel, Borretsch, Liebstöckel, Salbei
Tipp 6: Kräuter nicht
überdüngen - sonst verlieren sie an Aroma, da her schonend, am besten
organisch mit Hornmehl und Kompost, düngen.
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