Jeder Rosenliebhaber hat es
schon einmal mit Schädlingen oder Rosenkrankheiten zu tun bekommen und dann
überlegt man was zu tun ist. Der Beste Schutz gegen diese lästigen
Ärgernisse ist natürlich die Vorbeugung, damit es gar nicht so weit kommt.
Das beginnt schon beim Rosenkauf, man sollte nur gesunde und kräftige Rosen
erwerben. Containerrosen sollten gut durchwurzelt, mindestens 3 kräftige Veredelungstriebe
haben und natürlich gesundes grünes Laub. Pflanzen mit gelben Blättern,
abgestorbenen Trieben
oder gar mit offensichtlichen Blattschäden sollte man nicht kaufen. Bei
wurzelnackten Rosen ist das nicht ganz so einfach (sie haben ja noch keine
Blätter), aber auch hier sollte man nur Exemplare mit kräftigen
unbeschädigten Veredelungstrieben und Wurzelballen mit möglichst vielen
feinen Haarwurzeln erweben (erhöht die Anwachschance). Auch die
Rosensortenwahl ist sehr entscheiden, bei der riesigen Auswahl an Rosen
sollte man auf möglichst hohe Krankheitsresistenz achten. Diese ist meist
auf dem Kaufetikett vermerkt. ADR Rosen (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitsprüfung)
gelten als besonders Krankheitsresistent, da sie mehrere Test durchlaufen
müssen um das ADR Prüfsiegel tragen zu dürfen. Der Nachteil ist, das
natürlich nicht alle Rosensorten getestet werden, außerdem wird gelegentlich
älteren Rosensorten auch das Prädikat wieder aberkannt, wen sie den
modernen Ansprüchen nicht mehr genügen. Natürlich können auch ADR Rosen
Krankheiten bekommen (sie sind aber robuster und wiederstandsfähiger) und
nur weil eine Rose keine ADR Rose ist bedeutet das noch lange nicht das sie
nicht auch sehr krankheitsresistent sein kann (immer beim Züchter, Händler
oder im Internet über die entsprechende Rosensorte erkundigen). Weiter ist
der richtige Standort wichtig, er sollte sonnig und nicht schattig sein,
auch Mittagshitze oder Abstrahlende Wärme von Südwänden wird nicht so gut
vertragen. Aber es gibt auch Ausnahmen und einige Rosensorten vertragen
durchaus auch Halbschatten oder kommen gut mit Hitze zurecht. Weiter sollten
die Rosen nicht zu dicht stehen (fördert Pilzkrankheiten) und der Standort
sollte luftig (nasses Laub kann gut abtrocknen) sein. Der Boden muß
nährstoffreich und durchlässig sein, schwere oder leichte Böden müssen
entsprechend verbessert werden (Rosen kommen mit schweren Böden besser
zurecht als mit sandigen). Gedüngt wird 2 mal im Jahr, im März/April und
im Mai/Juni. (am besten mit Rosendünger - die Rose braucht viele
Nährstoffe) Nach dem Juni sollte man nicht mehr düngen um Frostschäden zu
vermeiden. Um aber Krankheitsresistenz und Frosthärte der Rose zu erhöhen
kann man im August/September etwas reinen Kalidünger (wie Patenkali)
streuen. Das zupflanzen von Lavendel, Zwiebel und anderer Kräuter sieht
nicht nur gut aus, sondern hält auch einige Schädlinge fern. Verzicht auf
starke chemische Mittel und das anbringen von Nistkästen und Insektenhotels
fördert Nützlinge, (das war auch die eigentliche Aufgabe der dekorativen
Rosenkugeln - Nutzinsekten sollten sich in der mit Stroh gefüllten Kugel
ansiedeln) die dann mithelfen Schädlinge zu reduzieren. Gießen sollte man
vorzugsweise Morgens oder Abends und auf gar keinen Fall über die Blätter.
(Pilzkrankheiten werden sonst dadurch gefördert) Trotz
dieser Maßnahmen können Schädlinge wie Blattläuse, Rosentriebbohrern,
Rosenzikade, Dickmaulrüssler, Rosenblattrollwespe oder Spinnmilben
auftreten. Der Befall durch diese Insekten ist leicht zu erkennen durch
Fraßspuren an Blättern, Trieben und Knospen, andere wie die Blattläuse
sind gut sichtbar auf den Rosen platziert. Was ist nun tun? Beschädigte
Pflanzenteile sind abzuschneiden und zu entsorgen, nicht auf den
Kompost geben !!! (an dem Schnittgut können sich Eier, Larven usw.
befinden) Viele Schädlinge können einfach per Hand abgesammelt werden, es
gibt auch natürliche Spritzbrühen und Hausmittel gegen Ungeziefer.
Schmierseifenlösung und Zwiebelbrühe (Knoblauch geht auch) hilft gegen
Blattläuse, Ackerschachtelhalmbrühe hilft gegen Spinnmilben, Brennnesselbrühe
hilft gegen Rosenzikade. Wem das zu kompliziert ist, hilft sich mit
Spritzmitteln auf Rapsölbasis und dem Wirkstoff der Chrysantheme (Spruzit Schädlingsfrei von Neudorf),
diese Präparate wirken gegen die meisten Schadinsekten und schonen
Nutzinsekten. Nur wen der Befall sehr stark ist und die oben genannten
Methoden nicht helfen, sollte man auf chemische Mittel zurückgreifen. Hier
gilt es sich genau an die Dosierungsanleitung halten und gezielt zu
spritzen. Es gibt mittlerweile viele verschiedene chemische Präparate gegen
Rosenschädlinge, einige sind schonender zu Nutzinsekten oder Vögel als
andere, ein Vergleich der Mittel lohnt sich also immer. (immer möglichst
Nützlingsschonende Mittel verwenden)
Während
sich Schadinsekten an Rosen relativ leicht bekämpfen lassen, ist das bei
Rosenkrankheiten (Pilzkrankheiten) schon etwas schwieriger. Sternrußtau,
Rosenrost, echter und falscher Mehltau sind die am häufigsten auftretenden
Krankheiten. Prinzipiell gilt das oben zur Vorbeugung beschriebene hier
besonders. Befallene Knospen und Triebe werden abgeschnitten, kranke
Blätter abgesammelt und entsorgt, auch hier gilt nicht auf den Kompostgeben
geben !!! Es gibt einige Stärkungsmittel für Rosen die die
Wiederstandskraft erhöhen (Neudo Vital von Neudorf, Vitanal Professional Rosen,
usw.), diese sollte man zeitig im Frühjahr anwenden (also bevor der Befall
eintritt). Diese Maßnahmen reichen bei leichten Fällen meist schon aus und
man muß nicht gleich wegen ein paar gelben Blättern zur Giftspritze
greifen. Außerdem sollte man bedenken das besonders bei verregneten Sommern
der Pilzbefall steigt und auch so manche gute Rose die sonst keine
Krankheiten hat, plötzlich doch einen stärkeren Befall aufweißt. Anders
sieht die Sache bei anfälligen Rosensorten und bei regelmäßigen
Pilzbefall aus. Hier muß man wohl oder übel zur "chemischen
Keule" (Fungizid) greifen. Wichtig ist hier sich genau an die Dosierung
zu halten und möglichst zeitig im Frühjahr zu spritzen. Diesen Vorgang
sollte man 1 bis 2 mal im Abstand von 14 Tagen wiederholen, im allgemeinen
reicht das für den Rest des Gartenjahres aus. (bei anfälligen Rosen oder
"schlechten Rosenjahren" die Behandlung eventuell im Sommer
wiederholen) Da es eine ganze Menge verschiedene Mittel mit
unterschiedlichen Wirkstoffen gibt, sollte man das ausnutzen und das
verwendete Präparat ab und zu wechseln, um zu verhindern das sich Resistenzen
bei den Krankheitserregen bilden. (die Mittel würden dann nicht mehr
wirken)
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