Der Gartenboden ist wohl das wichtigste Element im Garten,
er gibt den Pflanzen halt und versorgt sie mit Nährstoffen/Wasser. Er
bestimmt auch ob und wie bestimmte Pflanzen gedeihen, Moorbeetpflanzen
möchten zum Beispiel einen humosen und sauren Boden, während viele
Pflanzen aus dem Alpinen und dem Mittelmeerraum eher einen sandigen und
nährstoffarmen Boden bevorzugen. Die meisten Gartenpflanzen gedeihen in
einem gut lockeren, humosen, nährstoffreichen Boden mit leicht sauren bis
neutralen PH Wert. Diese Art von Boden ist das Ziel der meisten Gärtner.
Man sollte also über die Eigenschaften seines Gartenbodens bescheid wissen
und je nach Pflanzenart entsprechende
Bodenverbesserung vornehmen.
Dazu kann man eine Bodenprobe an ein Labor schicken, das ist aber nicht
gerade billig und eigentlich nur nötig wen wirklich große Probleme mit dem
Boden auftreten. Es reicht schon wen man verschiedenen Stellen (die Eigenschaften
des Bodens können innerhalb des Grundstücks schwanken) im Garten mit dem
Spaten eine Probe entnimmt. Jetzt weiß man schon ob der Boden eher leicht
sandig oder schwer lehmig ist. Weiterhin ob der Boden locker oder steinig
und verdichtet ist. Den Gehalt der einzelnen Nährstoffe kann man so
natürlich nicht erkennen, aber aufgrund der schon vorhandenen Pflanzen und
Unkräuter kann man durchaus Rückschlüsse auf den Nährstoffgehalt ziehen.
Befinden sich noch alte Rosenstöcke und anspruchsvolle Stauden in gutem
Zustand auf dem Grundstück ist von einem guten nährstoffreichen Boden
auszugehen. Wachsen gar die Unkräuter Brennnesseln, Vogelmiere,
Franzosenkraut oder Gierscht ist ebenfalls von einem lockeren
nährstoffreichen Boden auszugehen. Bei Löwenzahn, Lupinen, und
Ackerschachtelhalm ist eher von einem nährstoffarmen verdichteten Boden
auszugehen. Wer sich nicht so gut damit (Pflanzen und Boden) auskennt,
sollte einen Gärtner oder erfahrenen Bekannten zu Rate ziehen. Ein
Gespräch mit dem Grundstücksvorbesitzer oder -Nachbarn kann auch hilfreich
sein. Weitere Hinweise liefert der Boden selbst, enthielten die Bodenproben viele
Bodenlebewesen (zum Beispiel Regenwürmer, Assel, Tausendfüssler) war
dunkel und sehr locker, dann ist von einem guten Nährstoffgehalt
auszugehen. Unabhängig ob der derzeitige Nährstoffgehalt nun hoch oder
niedrig ist, wird man später ohnehin nicht um eine regelmäßige Gabe von Kompost
und Dünger herum kommen, denn die Nährstoffe verbrauchen sich mit
der Zeit und viele Nutzpflanzen sind sehr anspruchsvoll was den Nährstoffgehhalt
des Bodens betrifft. Der PH Wert (Säuregehalt) des Bodens ist leichter zu Bestimmen
mit einem Hilfe eines PH Wertmessgerätes oder Teststäbchen. Neutral bis
schwach sauer ist der bevorzugte Wert, es gibt natürlich Ausnahmen wie zum
Beispiel Moorbeetpflanzen die es lieber sauer mögen.
Hat
man nun ein Überblick über die Bodenbeschaffenheit kann man nun eventuell Bodenverbesserungen
vornehmen. Verdichtete Böden werden mit dem Spaten oder der
Grabegabel tiefgründig gelockert und dabei gleich Steine und Unkräuter
ausgelesen. Man kann auch entsprechende Gründünger (Lupinen) aussähen die
mit ihren Pfahlwurzeln den Boden lockern und diese nach dem verblühen
umgraben. Zu saure Böden werden gekalkt und zu alkalische Böden mit Torf
verbessert. Schwere Böden werden durch Zugabe von Sand, Torf, Rindenhumus,
Kompost oder fertige Pflanzerde verbessert. Leichten Sandböden wird
Kompost, Rindenhumus, Torf, Lehm, oder fertige Pflanzerde zugegeben. Diese
Zuschlagstoffe gibt es abgefüllt in Plastesäcke im Baumarkt oder
Gartencenter. Bei größeren Flächen kann das aber sehr teuer werden,
deshalb sollte man einen Wertstoff- oder Recyclinghof aufsuchen, hier
bekommt man preiswert größere Mengen an Pflanzerde, Kompost usw. Den PKW
Anhänger für den Transport kann man in vielen Baumärkten oder Anhängermietservicen ausleihen. Ist der Boden arm an Bodenlebewesen
(wenig oder keine Regenwürmer, Tausendfüssler, Asseln usw.) sollte man
zusätzlich organisches Material wie getrockneten Rasenschnitt, Laub,
Hornspäne usw. hinzugeben um das Bodenleben zu aktivieren. Auch die Zugabe
von Bodenhilfsstoffen wie Urgesteinsmehlen hat sich in diesem Fall
bewährt. Nach der Bepflanzung des Gartens wird durch
regelmäßige Gabe von Kompost und Mulchen mit Rasenschnitt oder
Rindenmulch der Boden weiter verbessert, das Bodenleben weiterhin aktiviert
und damit die Nährstoffversorgung der Pflanzen verbessert. Auch das
Wasserspeichervermögen des Bodens wird dadurch immer besser. Achtung bei der Verwendung
von Rindenmulch, einige wenige Pflanzen (zum Beispiel das Mädchenauge)
vertragen das nicht und wachsen dann kümmerlich oder gehen ganz ein. Hier
sollte man ausschließlich Rasenschnitt oder Kompost als Mulchschicht
verwenden. Beete und Rabatten werden (wen keine Mulchschicht vorhanden ist) gelegentlich mit einer Hacke oder dem
Sauzahn oberflächlich gelockert. Tiefes Umgraben im Herbst (wird häufig
noch durchgeführt) ist nach der Bodenverbesserung und der
Bepflanzung aber überflüssig.
|